Der Neubau einer der ersten Grundschulmensen der Landeshauptstadt München ergänzt das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude von 1939 mit seinem Anbau von 1968. Das Raumprogramm sieht neben einer Mensa mit Küche für 300 Essen im Zweischichtbetrieb außerdem zwei Gruppenräume vor.
Die städtebauliche Setzung des pavillonartigen eingeschoßigen Baukörpers läßt auf dem verbleibenden Schulhof gut proportionierte und gut nutzbare Freiflächen entstehen. Während im Nordosten eine hofartige Situation entsteht, ist die Südwestfassade an der Kante zu dem als Biotop geschützten Grünraum angeordnet. Über großformatige Schiebeelemente öffnet sich der Speiseraum in drei Himmelsrichtungen zum Außenraum. Die umlaufende überdachte Terrasse bietet Aufenthaltsmöglichkeiten auch bei schlechtem Wetter und einen zusätzlichen Sonnenschutz in der heißen Jahreszeit.
Das Gebäude wurde in Hybridbauweise erstellt. Das Flachdach aus vorgefertigten Holzdeckenelementen wird auf massive Mauerscheiben aufgelegt. Charakteristische Materialien sind helle Putzflächen, kombiniert mit dem Fichtenholz der Decke und der Wandverkleidungen, sowie lasierte Eichenholzfenster und -Türen. Die akustisch wirksamen Holzlamellen verleihen den Räumen auch optisch eine angenehme Atmosphäre. Die durchgängige Farbigkeit des braunen Linoleumbodens und der braun eingefärbten Betonfertigteile der umlaufenden Terrasse unterstützt den Eindruck eines fließenden Übergangs zwischen innen und außen. Die Flurwand ist mit putzbündig eingelassenen Bildern nach dem Figur-Grund-Prinzip konzipiert und bietet Ausdruck und Identifikationsmöglichkeit für die Kinder. Immer wieder können die Schüler einer ersten Klasse die herausnehmbaren Rahmen im Kunstunterricht neu gestalten und erschaffen so innerhalb eines von den Architekten entwickelten Farbkanons ein kraftvolles Bild als gemeinsames Gesamtwerk in ihrer Mensa. Die Verkleidung der Fassade mit anthrazitfarbenen textilbewehrten Betonplatten zieht sich bis hoch zur weit aufragenden Attika des auskragenden Daches.
Die Ökologiestandards der Landeshauptstadt München werden durch eine Materialauswahl nach Nachhaltigkeitskriterien ergänzt; beispielsweise wird durch Gründung auf Recycling – Glasschaumschotter die Erstellung von Frostschürzen eingespart. Die durch die Fotovoltaikanlage auf dem Dach erzeugte Energie wird zu weiten Teilen für den Schul- und Mensabetrieb genutzt. Die vielseitige Nutzbarkeit des Neubaus und der Faktor Gestaltqualität tragen ihrerseits zum Nachhaltigkeitskonzept bei.