Straßenansicht Casa Rossa Chemnitz von bodensteiner fest Architekten BDA
Casa Rossa Chemnitz
Straßenansicht Casa Rossa Chemnitz von bodensteiner fest Architekten BDA
Casa Rossa Chemnitz

Casa Rossa Chemnitz


Heinze Award 2020 Sonderpreis Nachhaltigkeit:

„Mit wenigen, intelligenten Interventionen kreierten [...] [bodensteiner fest Architekten BDA] ein einzigartiges und faszinierendes Wohnhaus, dessen architektonische Idee weit über seinen alltäglichen Zweck hinausreicht. Aus der Sensibilität ihrer Eingriffe in den Bestand spricht die klare architektonische Auffassung der Planer, welche sich ganz aus dem Respekt vor dem physischen und kulturellen Gehalt der vorhandenen Substanz speist und zugleich einer langfristigen Nutzbarkeit verpflichtet ist. [...] Die Jury empfindet die Casa Rossa als beispielhaften Beitrag einer im eigentlichen Sinn nachhaltigen Baukultur. Also einer typologisch orientierten Bauweise, die materiell wie ästhetisch eine wirklich dauerhafte Nutzung anstrebt und sich anstelle technischer Lösungen an den einfachen Möglichkeiten und Qualitäten der bestehenden Bausubstanz orientiert." [...]

Deutscher Nachhaltigkeitspreis (Finalist)
„...Die intelligente Konzeption und die unerschrockene Herangehensweise zeigen in vorbildlicher Weise den Umgang mit einer Gebäuderuine, von dem man nur hoffen kann, dass er Schule macht und als ernstzunehmende Alternative zur Luxussanierung gesehen wird. Die Ästhetik des Imperfekten und der minimalistische Ansatz machen die Casa Rossa zu einem Pionier der Umbauwende."

Deutscher Architekturpreis 2021, Staatspreis (Nominiert)
[...] "Es entstehen moderne Wohnungen, die jedoch den historischen Kontext nicht leugnen, sondern zelebrieren"

Deutscher Nachhaltigkeitspreis (Finalist)
„Vorreiter der Transformation im Bausektor"

Fast 30 Jahre stand das Gründerzeitgebäude Gießerstraße 41 leer.
Während die Umgebung nach und nach saniert wurde und sich der Chemnitzer Sonnenberg zum beliebten Quartier entwickelte, wurde das Dach undicht, die Holzdecken brachen ein und der Farn wuchs im Gebäude. Die Anstrengungen der Stadt Chemnitz das in privatem Besitz befindliche Gebäude wiederzubeleben verliefen jahrelang im Sande. Erst die Zwangsversteigerung ermöglichte die Rettung des Gebäudes kurz bevor es dafür zu spät war. Aufgrund des maroden Zustands des Gebäudes war es zunächst erforderlich, die Standsicherheit wiederherzustellen und die Bausubstanz zu sichern.
Die alten Holzdecken wurden schachbrettartig raumweise gegen Ziegel-Einhangdecken ausgetauscht, das Dach gegen Einsturz gesichert. In Zuge des Deckenaustauschs wurden die früheren, vom Zwischenpodest des Treppenhauses zugänglichen Toiletten den Bädern der Wohnungen zugeordnet und ihre Decken auf das Niveau der Wohnungen angehoben. Liegt man nun in der hier eingelassenen Badewanne, blickt man durch ein raumhohes Fenster in die Baumkrone des Ahorns im Garten.
Im Kontrast zu den minimalistischen neuen Elementen wurden die Ziegelwände des Treppenhauses sowie Wände ausgewählter Bereiche in den Wohnungen behutsam vom Putz befreit, mit recycelten Originalziegeln ergänzt und hell lasiert. Dasselbe Prinzip bestimmt auch das Erscheinungsbild der Fassade: Akkurate Faschen verstecken die Fensterrahmen und fassen die schmalen Fensterflügel. Sie stehen im Kontrast zur ruppigen Ziegelfassade mit all ihren Unregelmäßigkeiten und den sichtbar belassenen Blessuren des letzten Jahrhunderts. Im 3. OG wurden nur die zwei hofseitigen Zimmer und die Bäder verputzt. Der Wohnbereich des „Brick Lofts" erstreckt sich ohne Zimmertüren bis in den Flur und ist komplett in Sichtmauerwerk gehalten. Die charakteristischen Materialien Ziegel, Holz (Eichenparkett), Schwarzstahl, Beton und Glas sind naturbelassen, geölt oder lasiert und bleiben in ihrer Materialität spürbar.

Das mit Solarthermie unterstützte Energiekonzept sorgt - gemeinsam mit hohen Dämmstärken - für eine ausgezeichnete Energiebilanz, die der eines Neubaus entspricht und den Standard KfW Effizienzhaus 100 erreicht. Alle Materialien wurden nach ökologischen und baubiologischen Gesichtspunkten ausgewählt.

Unterteilbare Raumgrößen von bis zu 55 qm und Original-Deckenhöhen von 3m bestimmen das Raumgefühl in den neuen Wohnungen. In Kombination mit den freigelegten Ziegeln entsteht ein transformiertes Gebäude, das vom Flair des Unperfekten gleichermaßen wie von der minimalistischen Ästhetik lebt.

Gießerstraße 41, Chemnitz
Sicherung, Sanierung und Aufstockung
Bauteilwiederverwendung

A³ Immobilien Award 2023
Deutscher Nachhaltigkeitspeis 2022 Finalist
Detail Award 2022 Honourable Mention
Caparol Architekturpreis 1. Preis Wohnbau
Brick Award 22 nominiert
Architekturpreis BDA Sachsen Anerkennung
KFW Award 2021 Bauen im Bestand
DMK Preis 1. Preis Wohnbau
DAM Preis 2022 nominiert
Deutscher Ziegelpreis 2021 Sonderpreis
Erich-Mendelsohn-Preis 2020 Winner Bronze
HeinzeAward´20 Beste Wohnungsbauten
HeinzeAward´20 Sonderpreis Nachhaltigkeit 

Fertigstellung 2020
Leistungsphasen: HOAI § 33 Lph 1 bis 9

Objektüberwachung: Matthias Taube
Tragwerksplanung: IB Trautvetter
Bauphysik: IB Kundisch

Städtebauförderung für Sicherungsmaßnahmen
Standard KfW Effizienzhaus 100

Mitarbeit:
Nelly Prechtl
Lisa Strandl

fotos © Steffen Spitzner,  bodensteiner fest, Leonie Fest 

Detail 12.2022
Einblicke HTWK Leipzig 
hiber atlas
06/2022 GIRA newsletter
nbau nachhaltig bauen
03/2021 "Bau der Woche" german-architects
01/2021 baunetz
10/2020 baunetz wissen- mauerwerk
12.07.2020 db- deutsche bauzeitung
27.06.2020 Chemnitzer Zeitung
27.06.2020 Tag der Architektur


www.casa-rossa-chemnitz.de
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